Eine Lawine kann plötzlich und ohne Vorwarnung kommen – dann zählt jede Sekunde. Die richtige Vorbereitung und das korrekte Verhalten bei einem Lawinenniedergang sind entscheidend, um das Überleben zu sichern.
Dieser Artikel gibt Ihnen die besten Tipps, wie Sie sich im Ernstfall verhalten, welche Ausrüstung Sie immer dabeihaben sollten und was nach dem Abgang zu tun ist. Prävention ist der Schlüssel, um solche Situationen zu vermeiden. Doch was passiert, wenn Sie tatsächlich von einer Lawine überrascht werden?
Vorbereitung ist alles: Ausrüstung und Planung
Bevor Sie sich ins Hochgebirge begeben, sollten Sie einige wichtige Sicherheitsmassnahmen treffen. Zuallererst steht die Planung im Vordergrund. Schauen Sie sich aktuelle Lawinenwarnungen an und passen Sie Ihre Route entsprechend an. Besonders in kritischen Gebieten mit einer Neigung zwischen 30° und 45° ist das Risiko für Lawinen besonders hoch.
Ausrüstung, die nicht fehlen darf:
- LVS-Gerät (Lawinenverschüttetensuchgerät): Unverzichtbar, um bei einem Lawinenabgang gefunden zu werden.
- Lawinensonde: Zum Orten verschütteter Personen unter dem Schnee.
- Lawinenschaufel: Leicht, aber stark genug, um Verschüttete auszugraben.
- Lawinenairbag: Dieser Rucksack hilft Ihnen, an der Oberfläche zu bleiben.
- Notfallausrüstung: Dazu gehören Erste-Hilfe-Set, Rettungsdecke und ein voll aufgeladenes Mobiltelefon.Lawinen, Rettung, Schnee, Winter, Alpinismus, Sicherheit, Berge, Ski, Notfall, Lawinengefahr, Schweiz, Ausrüstung
Was tun bei einem Lawinenniedergang?
Wenn sich eine Lawine löst und auf Sie zurast, müssen Sie schnell handeln. Hier sind die wichtigsten Schritte, die Sie beachten sollten:
- Versuchen Sie zu fliehen: Laufen Sie seitlich aus der Lawinenbahn. Oft können Sie so der Hauptmasse entkommen.
- Falls Sie erfasst werden: Aktivieren Sie sofort Ihren Lawinenairbag. Falls Sie keinen haben, versuchen Sie, sich „schwimmend“ über Wasser zu halten und sich in Richtung der Oberfläche zu bewegen.
- Schützen Sie Ihre Atemwege: Halten Sie eine Hand vor Mund und Nase, um das Eindringen von Schnee zu verhindern.
- Atemhöhle schaffen: Sobald die Lawine stoppt, schaffen Sie sich schnell eine Atemhöhle, um genügend Luft zu haben.
Verhalten als Zeuge eines Lawinenniedergangs
Sollten Sie Zeuge eines Lawinenniedergangs werden, kommt es auf rasches Handeln an. Jede Minute zählt, um die Verschütteten zu retten.
- Alarmieren Sie sofort die Rettungskräfte: Rufen Sie umgehend Hilfe, geben Sie den Standort und die Anzahl der Verschütteten an.
- Beobachten Sie genau: Merken Sie sich die letzte Sichtung der Verschütteten, um den Suchbereich zu verkleinern.
- Sofort handeln: Falls Sie ein LVS-Gerät dabeihaben, aktivieren Sie den Suchmodus und beginnen Sie mit der Suche. Setzen Sie die Sonde ein, um die genaue Position der Verschütteten festzustellen.
Prävention: So minimieren Sie das Risiko
Der beste Schutz ist es, gar nicht erst in eine Lawinensituation zu geraten. Hier sind einige Tipps, um das Risiko zu minimieren:
- Meiden Sie gefährliche Hänge: Vermeiden Sie steile Hänge, insbesondere nach Schneefällen oder bei starkem Wind.
- Kontrollieren Sie das Wetter: Prüfen Sie die Lawinenwarnstufen und passen Sie Ihre Tourenplanung entsprechend an.
- Bildung und Training: Nehmen Sie an Lawinentrainings teil, um den Umgang mit der Ausrüstung und das Verhalten in Gefahrensituationen zu üben.
Fazit: Vorbereitung und richtiges Verhalten retten Leben
Eine Lawine ist ein Naturphänomen, das blitzschnell über Sie hereinbrechen kann. Mit der richtigen Vorbereitung, einer sorgfältigen Routenwahl und dem Wissen, wie Sie sich im Ernstfall verhalten, können Sie Ihre Überlebenschancen drastisch erhöhen. Die richtige Ausrüstung ist unerlässlich, aber auch das Verhalten in einer Krisensituation entscheidet über Leben und Tod. Lawinenkurse und Trainings sind eine wertvolle Investition, um sich und andere zu schützen. Bleiben Sie informiert, planen Sie vorausschauend und bringen Sie sich nicht unnötig in Gefahr – dann steht einem sicheren Wintererlebnis in den Bergen nichts im Wege.