Ein Abenteuer zwischen Wetterumschwüngen und tiefem Winterzauber
Von strömendem Regen bis hin zu starkem Schneefall: Diese Tour führte mich durch extreme Wetterkontraste, von Luchsingen über den Gotthard nach Airolo und weiter nach San Bernardino – mit einem finalen Wintermärchen, das seinesgleichen sucht.
Die Reise beginnt: Von Luchsingen bis zum Gotthardtunnel im Regen
Datum: 28. Januar 2025
Startpunkt: Luchsingen, Glarus
Startzeit: 03:00 Uhr
Gesamtdistanz: Rund 400 Kilometer
Der Start in Luchsingen war alles andere als winterlich. Dichter Regen prasselte auf die Strassen, und die Temperaturen lagen weit über dem Gefrierpunkt. Selbst auf knapp 900 Metern in Rothenthurm im Kanton Schwyz fiel nur Regen, während die Strassen glänzend nass die Scheinwerferlichter reflektierten. Doch ich wusste: weiter südlich wartete der Winter.
Kurz vor dem Gotthard-Nordportal begann sich das Wetter zu wandeln. Der Regen wurde schwerer, fast schon eisig, und langsam verwandelten sich die Tropfen in Schneeflocken. Der Wechsel war faszinierend – eben noch nasse Strassen, plötzlich bildete sich eine dünne Schneeschicht.
Airolo-Nante: Ein Wintertraum mitten in der Dunkelheit
Nach der Durchfahrt durch den Tunnel erwartete mich in Airolo eine seltsame Szenerie. Es hatte geschneit, doch der Regen setzte dem frischen Schnee bereits zu. Ein etwas trostloses Bild, das kaum an einen echten frisch verschneiten Wintertag erinnerte.
Also fuhr ich weiter nach Airolo-Nante auf 1400 Metern – und dort begann das wahre Wintermärchen.
Mehr als 20 Zentimeter Neuschnee lagen auf der Landschaft. Der alte Schnee darunter verstärkte das winterliche Gefühl. In der völligen Dunkelheit wirkte die Szenerie fast mystisch. Absolute Stille, nur das Knistern des Schnees unter den Reifen. In solchen Momenten wird einem bewusst, wie kraftvoll und einzigartig die Natur ist.
Durch das Tessin Richtung San Bernardino: Der Regen bleibt hartnäckig
Von Airolo-Nante führte der Weg hinab nach Piotta und weiter nach Bellinzona. Leider blieb es auch hier nass. Der Regen zog sich durch das gesamte Tal, und von Schnee war keine Spur zu sehen. Erst in Mesocco, kurz vor San Bernardino, begann sich das Bild langsam zu verändern.
Ab etwa 1200 Metern lag bereits eine beeindruckende Schneedecke. Um 9:30 Uhr erreichte ich San Bernardino. Es regnete zwar noch stark, doch die Landschaft war tief verschneit – teilweise über ein Meter Gesamtschneehöhe. Dann passierte es: Um genau 10:00 Uhr fiel die Temperatur unter den Gefrierpunkt, und der Regen verwandelte sich in starken Schneefall.
San Bernardino: Schneefall der Extraklasse und magische Stimmungen
Kaum setzte der Schneefall ein, veränderte sich die Szenerie komplett. Die ohnehin tief verschneite Landschaft wurde noch beeindruckender. Innerhalb kurzer Zeit legte sich eine neue, dichte Schneeschicht über die Strassen und Dächer. Die vorangehenden 24 Stunden hatten bereits mehr als 30 Zentimeter Neuschnee gebracht – perfekte Bedingungen für spektakuläre Aufnahmen.
Solch massive Schneemengen sind in San Bernardino keine Seltenheit, besonders bei Südwestlagen. Diese Wetterlage sorgt oft für intensive Schneefälle in dieser Region. Gerade Ende Januar ist das nichts Ungewöhnliches, doch es bleibt jedes Mal eindrucksvoll, wenn sich die Landschaft in kürzester Zeit in eine tief verschneite Winterwelt verwandelt.
Ich nahm mir bewusst Zeit, um den Ort in seiner ganzen Schönheit zu erleben. San Bernardino war an diesem Vormittag wie verzaubert. Kaum Menschen, eine dichte Schneedecke und eine Atmosphäre, die einen sofort in ihren Bann zieht.
Besonders schön war auch die Begegnung mit einem niederländischen Paar, das in San Bernardino Ferien machte. Sie waren völlig begeistert vom Schnee und konnten kaum fassen, welche Mengen hier innerhalb weniger Tage gefallen waren. Solche Begegnungen machen solche Touren besonders – wenn Menschen den Winter so intensiv erleben wie ich.
Rückweg mit Stopps in Splügen und Thusis
Nach einigen intensiven Stunden in San Bernardino machte ich mich auf den Rückweg. Dieses Mal fuhr ich durch den San Bernardino Tunnel, um Zeit zu sparen. Doch ein kurzer Halt in Splügen musste sein – denn auch dort hatte es in den letzten Tagen ordentlich geschneit. Selbst in Thusis war die Schneedecke noch sichtbar, bevor ab Chur der Winterzauber langsam verschwand.
Je näher ich dem Glarnerland kam, desto deutlicher wurde der Wetterkontrast. In Luchsingen angekommen, war das Wetter ruhig und man konnte wenige Zentimeter Neuschnee messen.
Ein Fazit mit viel Schnee und neuen Eindrücken
Diese Tour hat mir einmal mehr gezeigt: San Bernardino wird unterschätzt. Die Schneemengen, die dort bei Südstaulagen zusammenkommen, sind oftmals gewaltig. Während andere Orte nur Regen abbekamen, hatte sich hier eine winterliche Traumlandschaft gebildet.
Es bleibt abzuwarten, wie sich San Bernardino weiterentwickelt, denn der Ort soll touristisch ausgebaut werden. Hoffentlich bleibt sein einzigartiger Charme dabei erhalten.
Ein grosses Lob geht auch an die Schneeräumungsdienste. Trotz der extremen Bedingungen waren die Strassen bestens befahrbar – sowohl in San Bernardino als auch in Splügen und auf den Passstrassen.
Für mich war es eine unvergessliche Tour, die einmal mehr bewies, wie faszinierend der Winter sein kann. Wetterkapriolen, beeindruckende Schneemengen und besondere Begegnungen machten diesen Tag zu einem echten Erlebnis. Genau so muss eine SchneeToni-Reise sein.
Daten zur Reise
- Datum: 28. Januar 2025
- Start: Luchsingen-Glarus, 03:00 Uhr
- Route: Luchsingen – Gotthard – Airolo-Nante – Piotta – Bellinzona – San Bernardino – Splügen – Thusis – Chur – Luchsingen
- Kilometer: ca. 400 km
- Schnee in San Bernardino: über 1 Meter Gesamtschneehöhe
- Neuschnee in den letzten 48 Stunden: über 50 cm
- Regen-zu-Schnee-Grenze: 1400 m bei Airolo-Nante, später 1600 m in San Bernardino
Fazit: Eine Tour voller Wetterkontraste – und genau das macht den Winter so spannend!
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