Am Samstag, den 28.09.2024, startete ich zu einer unvergesslichen Tour von Luchsingen GL über den Julier- und Flüelapass. Frischer Schnee, traumhafte Lichtverhältnisse und die beeindruckenden Übergänge von grünen Wiesen zu verschneiten Berglandschaften machten die Fahrt zu einem wahren Genuss. Am Flüelapass konnte ich ausserdem bei meinem guten Freund Curdin im Hospiz einkehren und mich aufwärmen.
Dieser Tag war wie gemacht für eine solche Tour: Die Strassen waren frei, in den höheren Lagen glitzerte der Schnee, und die aufgehende Sonne zauberte wunderschöne Lichtspiele in die Bündner Berge. Als jemand, der das ganze Jahr über mit Winterausrüstung unterwegs ist, freute ich mich über die leichten Schneefälle und die perfekten Fahrbedingungen – keine Herausforderung, sondern pure Freude.
Start in Luchsingen: Aufbruch unter klarem Sternenhimmel
Die Reise begann pünktlich um 3 Uhr morgens in Luchsingen auf 570 Metern Höhe. Der Himmel war sternenklar, und die Strassen lagen ruhig und schneefrei vor mir. Ich liebe es, so früh zu starten – wenn alles schläft und man die Strassen ganz für sich allein hat. Die Fahrt durch das Glarnerland verlief entspannt, und ich spürte bereits die Vorfreude auf die verschneiten Höhen, die mich weiter oben erwarteten.
Während ich mich dem ersten Ziel, Bivio, näherte, zeigte sich die Schönheit des herbstlichen Übergangs: Die grünen Täler und Wiesen gingen langsam, aber stetig in schneeweisse Landschaften über. Dieser Kontrast zwischen Herbst und beginnendem Winter war einfach atemberaubend.
Bivio: Die ersten Schneeflocken und klare Bergluft
Um kurz vor 5 Uhr erreichte ich Bivio, das auf 1.769 Metern Höhe liegt. Hier war der Schnee bereits angekommen: Eine dünne Schneedecke von 2 bis 5 cm bedeckte die Umgebung, doch die Strassen waren frei und gut geräumt. Es war herrlich, durch die klare Luft zu fahren und die Ruhe des frühen Morgens zu geniessen.
Die Landschaft war ein faszinierender Mix aus herbstlichen Farben und winterlichem Weiss – die Bäume und Wiesen waren nur leicht angezuckert, doch es war deutlich, dass der Winter auf dem Vormarsch war. Diese Übergänge von Grün in Weiss waren an diesem Morgen besonders schön und machten die Fahrt sehr reizvoll.
Der Julierpass: Glitzernder Schnee und perfektes Morgenlicht
Als ich mich dem Julierpass näherte, wurde die Landschaft zunehmend winterlicher. Der Pass, der auf 2.284 Metern liegt, bot das Highlight der Tour. Der Schnee lag hier ab einer Höhe von 2.000 Metern dichter, und trotz der Räumung fand man an vielen Stellen noch eine leichte Schicht aus Schnee und Eis. Die aufgehende Sonne tauchte die schneebedeckten Berge in goldenes Licht und verstärkte das Gefühl, mitten in einem Wintermärchen zu fahren.
Die Übergänge von den grünen Wiesen in die verschneiten Höhen waren schlicht atemberaubend. Es war faszinierend zu sehen, wie die Vegetation Schritt für Schritt dem Winter wich, bis die Bergspitzen schliesslich vollständig unter einer weissen Decke verborgen lagen. Die Strassen waren gut geräumt, und dank meiner Winterausrüstung war die Fahrt über den Julierpass einfach nur ein Genuss. Die Lichtverhältnisse waren perfekt, und der Schnee glitzerte im ersten Tageslicht – ein wahres Spektakel für die Sinne.
Weiterfahrt zum Flüelapass: Winterlandschaft in voller Pracht
Nach dem Julierpass ging die Fahrt weiter zum Flüelapass, und die Strassen blieben durchweg in gutem Zustand. Auch hier waren die Übergänge von Herbst zu Winter deutlich zu sehen. Während in den tieferen Lagen noch grüne Wiesen zu sehen waren, zeigte sich weiter oben wieder eine dicke Schneedecke. Die gesamte Szenerie war ein eindrucksvoller Wechsel zwischen den Jahreszeiten, der die Fahrt besonders spannend machte.
Der Flüelapass: Einkehr im Hospiz und Gespräche über den Wintereinbruch
Um 10 Uhr erreichte ich den Flüelapass auf 2.383 Metern Höhe. Hier erwartete mich nicht nur die atemberaubende Winterlandschaft, sondern auch ein warmes Willkommen bei meinem alten Freund Curdin, der das Hospiz Flüelapass betreibt. Nach der Fahrt durch die winterliche Kälte war es wunderbar, im Hospiz einkehren zu können, wo mich die wohlige Wärme und der Duft von frischem Kaffee erwarteten.
Ich nahm mir Zeit, um ein warmes Essen zu geniessen und mich mit Curdin über den aktuellen Schneefall und die Wetterlage auszutauschen. Er erzählte mir, dass der frühe Wintereinbruch in dieser Höhe zwar nichts Ungewöhnliches sei, aber dennoch immer wieder überraschend komme. Gemeinsam sprachen wir über die bevorstehenden Wintermonate und wie sich die Bedingungen für Wanderer und Autofahrer entwickeln könnten.
Die Aussicht vom Hospiz war ebenfalls überwältigend – die Gipfel und Täler rund um den Flüelapass lagen unter einer dicken Schneedecke, und die klare Bergluft liess die Landschaft besonders scharf und deutlich wirken. Nach einem herzhaften Essen und einem heissen Getränk machte ich mich gut aufgewärmt und erfrischt auf die Weiterfahrt.
Rückfahrt nach Davos und Luchsingen: Vom Winter zurück in den Regen
Nach dem Aufenthalt im Hospiz und den interessanten Gesprächen mit Curdin führte mich die Rückfahrt durch Davos, wo sich das Wetter änderte. In den tieferen Lagen war der Schnee geschmolzen, und Regen setzte ein. Der Übergang vom Winter in den Herbst war hier deutlich zu spüren, und die nassen Strassen machten klar, dass der Winter nur in den Höhenlagen Einzug gehalten hatte.
Gegen 13 Uhr erreichte ich Luchsingen und beendete die 387 Kilometer lange Tour. Die Kombination aus den frischen Schneefällen in den Bergen, den perfekten Lichtverhältnissen auf dem Julierpass und der warmen Einkehr im Hospiz machten diese Fahrt zu einem ganz besonderen Erlebnis. Die Landschaft, das Licht und die klaren Strassen sorgten dafür, dass die Tour nicht nur fahrtechnisch, sondern auch landschaftlich ein absoluter Genuss war.
Fazit: Fahrspass, Winterzauber und Gastfreundschaft am Flüelapass
Die Tour am Samstag, den 28.09.2024, von Luchsingen über den Julier- und Flüelapass war eine wunderbare Mischung aus Fahrspass, winterlicher Landschaft und herzlicher Gastfreundschaft. Besonders die Übergänge von den grünen Tälern in die weissen, schneebedeckten Höhenlagen sorgten für einmalige Eindrücke. Der Schnee und die perfekten Lichtverhältnisse auf dem Julierpass machten die Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Dank der gut geräumten Strassen und meiner Winterausrüstung war die Fahrt nicht nur sicher, sondern auch äusserst angenehm. Der Aufenthalt im Hospiz Flüelapass bei meinem Freund Curdin brachte zusätzlich Wärme und eine willkommene Pause, bevor ich mich wieder auf den Weg machte. Die Schweizer Alpen zeigten sich an diesem Tag von ihrer besten Seite – mit einem faszinierenden Wechselspiel zwischen Herbst und Winter, begleitet von herzerwärmender Gastfreundschaft.