Im Februar 2020 hat Österreich mit „Riesi“ einen neuen Rekord aufgestellt: Der 38,04 Meter hohe Schneemann übertraf den bisherigen Rekordhalter „Olympia SnowWoman“ aus Bethel, Maine, und wurde von Guinness World Records offiziell anerkannt.
1. Olympia SnowWoman: Ein Jahrzehnt an der Spitze
Im Jahr 2008 stellte die Stadt Bethel, Maine, mit der 37,21 Meter hohen „Olympia SnowWoman“ einen Weltrekord auf. Olympia war eine beeindruckende Schneefrau, die aus etwa 5,9 Millionen Kilogramm Schnee bestand und einen Schal von 40 Metern Länge sowie Augen aus riesigen Kränzen hatte. Sie stand viele Jahre als grösster Schneemann der Welt im Guinness-Buch der Rekorde. Die Einwohner von Bethel und die umliegenden Gemeinden schufen Olympia in einem Monat als Gemeinschaftsprojekt und zogen damit tausende Besucher an. Olympia wurde zum Symbol für winterliche Kreativität und gemeinschaftlichen Geist.
2. Riesi aus Österreich: Der neue Rekordhalter
Nach zwölf Jahren an der Spitze wurde Olympia von „Riesi“, einem Schneemann in Donnersbachwald, Steiermark, abgelöst. Riesi erreichte eine Höhe von 38,04 Metern und übertraf damit Olympia um fast einen Meter. Die Bauzeit betrug etwa 40 Tage, und Schneekanonen wurden verwendet, um eine Basis von 30 Metern Breite aus kompaktem Schnee zu formen. Riesi wurde von Gerhard Peer, einem Hausmeister, und Erwin Petz, dem Manager der Riesneralm-Bergbahnen, gebaut. Ihr Ziel war es, einen Schneemann von 40 Metern zu schaffen, aber selbst mit 38,04 Metern reichte es, um den Weltrekord zu brechen.
Der Bau von Riesi war nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch ein Gemeinschaftsprojekt. Die Einwohner von Donnersbachwald halfen, den Schneemann zu formen, der während der Bauzeit extremen Wetterbedingungen standhielt. Winde von über 100 km/h wehten Riesis Hut zweimal vom Kopf, doch der Schneemann selbst blieb stabil. Der Rekord wurde schliesslich am 1. Februar 2020 von Guinness World Records offiziell bestätigt.
3. Technische Herausforderungen und Kreativität
Ähnlich wie Olympia war auch Riesi nicht nur gross, sondern wurde mit Liebe zum Detail gestaltet. Er bekam einen zwei Meter hohen Zylinderhut, der jedoch mehrfach erneuert werden musste, nachdem er vom Wind weggeweht wurde. Die Konstrukteure legten grossen Wert darauf, dass Riesi stabil blieb, weshalb seine Form nach oben hin schlanker wurde, um statischen Herausforderungen besser standzuhalten.
4. Wirtschaftliche Auswirkungen und touristische Attraktion
Der Bau von Riesi war nicht nur ein Rekordversuch, sondern trug auch dazu bei, die Region wirtschaftlich zu beleben. Touristen aus ganz Österreich und darüber hinaus strömten nach Donnersbachwald, um den neuen Rekordhalter zu bewundern. Die Feier zur Anerkennung des Rekords wurde mit einem Feuerwerk gekrönt, und die Organisatoren hoffen, dass Riesi bis zum Sommer stehen bleibt, um weiterhin Besucher anzulocken. Die regionale Wirtschaft profitierte enorm von dem Besucherandrang, was zeigt, dass Rekorde dieser Art nicht nur für den Ruhm, sondern auch für den wirtschaftlichen Nutzen bedeutend sind.
5. Die Zukunft der Schneegiganten
Obwohl Riesi nun offiziell als der grösste Schneemann der Welt gilt, bleibt die Frage, ob andere Städte in Zukunft versuchen werden, diesen neuen Rekord zu brechen. Der Bau solcher riesigen Schneegestalten erfordert nicht nur günstige Wetterbedingungen, sondern auch beträchtliche logistische und personelle Ressourcen. Trotzdem bleibt die Faszination für gigantische Schneemänner bestehen, und es ist nicht auszuschliessen, dass neue Versuche folgen werden.
6. Was macht einen Rekord-Schneemann besonders?
Die Grösse eines Schneemanns allein reicht nicht aus, um ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen zu werden. Strenge Kriterien wie die Stabilität und der ausschliessliche Einsatz von Schnee ohne zusätzliche Stützkonstruktionen müssen erfüllt werden. Sowohl Olympia als auch Riesi überzeugten durch ihre eindrucksvolle Grösse und die kreative Gestaltung, aber auch durch die Leistung, solch massive Schneefiguren stabil und standhaft zu bauen.