Autos fahren vorsichtig auf glatten Landstrassen. (Bild: SchneeToni)

Winterliche Strassenbedingungen führen in der Schweiz, Deutschland und Österreich jedes Jahr zu zahlreichen Unfällen. Glatteis, Schnee und eingeschränkte Sichtverhältnisse zählen zu den häufigsten Ursachen. In diesem Artikel beleuchten wir die häufigsten Unfallgründe und liefern Fakten sowie wertvolle Tipps, wie Sie sicher durch den Winter kommen.

Winterunfälle in der Schweiz, Deutschland und Österreich

Winterunfälle sind in den Alpenregionen und auch im Flachland von Deutschland und Österreich ein grosses Problem. Laut einer Schweizerischen Unfallstatistik von 2023 steigen die Unfallzahlen im Winter um etwa 25% im Vergleich zu den Sommermonaten. In Deutschland und Österreich ist ein ähnlicher Trend zu beobachten: Laut dem Statistischen Bundesamt Deutschland wurden im Jahr 2022 rund 30.000 Unfälle bei Schnee oder Glätte verzeichnet, während es in Österreich laut der Statistik Austria etwa 12.000 waren. Besonders häufig sind Auffahrunfälle, da Autofahrer oft zu wenig Abstand halten oder ihre Geschwindigkeit den winterlichen Verhältnissen nicht anpassen.

Glatteis: Eine unsichtbare Gefahr auf den Strassen

Glatteis entsteht häufig, wenn Regen auf eine gefrorene Strassenoberfläche trifft oder Bodennebel gefriert. Dies führt zu extrem glatten Fahrbahnen, die für Autofahrer schwer zu erkennen sind. In der Schweiz sind etwa 35% der schweren Winterunfälle auf Glatteis zurückzuführen, wie die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) berichtet. In Deutschland sorgt Glatteis für etwa 20.000 Unfälle pro Jahr, während es in Österreich etwa 8.000 sind. Besonders gefährlich ist Blitzeis, das sich schlagartig auf den Straßen bildet.

Ein Beispiel dafür ist der Unfall auf der A2 bei Basel im Januar 2022, bei dem mehrere Fahrzeuge ineinander fuhren, weil sie das plötzlich auftretende Glatteis unterschätzten. Eine ähnliche Situation ereignete sich auf der A12 in Österreich bei Kufstein, wo ein Massencrash mit 15 Fahrzeugen durch Blitzeis ausgelöst wurde. In beiden Fällen war zu schnelles Fahren bei winterlichen Bedingungen eine der Hauptursachen.

Schneefahrbahnen: Unfallursache Nummer eins bei starkem Schneefall

Dichter Schneefall und Schneeverwehungen führen zu gefährlichen Fahrbahnbedingungen. In der Schweiz, Deutschland und Österreich machen Unfälle auf schneebedeckten Strassen einen grossen Teil der Winterunfälle aus. Im Jahr 2022 wurden in der Schweiz etwa 15.000 Unfälle bei Schneefahrbahnen verzeichnet, in Deutschland lag die Zahl bei rund 18.000, während in Österreich etwa 9.000 Unfälle auf solche Bedingungen zurückzuführen waren.

Die Hauptursachen sind hier zu hohe Geschwindigkeiten und das Fahren ohne geeignete Winterausrüstung. Laut dem TCS haben rund 60% der Autofahrer in der Schweiz keine Schneeketten im Fahrzeug, obwohl sie in vielen Alpenregionen vorgeschrieben sind. In Deutschland und Österreich gibt es ähnliche Berichte, besonders aus den südlichen Bundesländern und den österreichischen Alpenregionen.

Schlechte Sicht durch Schneefall

Schneefall reduziert die Sicht und macht das Fahren besonders gefährlich. Besonders tückisch sind sogenannte „Whiteouts“, bei denen Autofahrer kaum noch erkennen können, wo die Strasse endet und der Horizont beginnt. In der Schweiz, Deutschland und Österreich verursachen solche Sichtbehinderungen jedes Jahr zahlreiche Unfälle. Eine Studie des Schweizerischen Verkehrssicherheitsrats zeigt, dass 20% der schweren Winterunfälle bei stark eingeschränkter Sicht durch Schnee passieren.

Im Januar 2021 führte ein massiver Schneesturm auf der A8 bei Salzburg zu einem Unfall, bei dem 10 Fahrzeuge miteinander kollidierten. Starker Schneefall und schlechte Sichtverhältnisse machten es unmöglich, rechtzeitig zu reagieren. Ähnlich war die Lage auf der A6 in Bayern, wo bei dichtem Schneetreiben eine Massenkarambolage mit 30 Fahrzeugen zu schweren Personenschäden führte.

Unfallgefahren im alpinen Gelände

Nicht nur auf den Strassen, auch im alpinen Gelände kommt es im Winter immer wieder zu Unfällen. Skipisten und Tourengeher sind besonderen Risiken ausgesetzt. In der Schweiz verzeichnet die Suva jährlich etwa 50.000 Ski- und Snowboardunfälle, von denen rund 1.500 schwer sind oder tödlich enden. In Österreich und Deutschland ist die Zahl ähnlich hoch, insbesondere in den beliebten Skigebieten Tirols und Bayerns.

Lawinen sind eine der grössten Gefahren für Wintersportler. In der Schweiz gibt es pro Jahr etwa 2.500 Lawinenunfälle, in Österreich sind es rund 1.000. Besonders Tourengeher, die abseits der markierten Pisten unterwegs sind, sollten sich gut über die Lawinengefahr informieren und entsprechende Sicherheitsmassnahmen treffen.

Massnahmen zur Unfallvermeidung im Winter

Um Unfälle im Winter zu vermeiden, ist es entscheidend, die eigene Fahrweise an die Witterungsbedingungen anzupassen. Laut dem Automobil Club der Schweiz (ACS) lässt sich das Unfallrisiko bei Schneefall und Glatteis durch eine angepasste Geschwindigkeit und den Einsatz von Winterreifen um bis zu 70% reduzieren. Auch der richtige Reifendruck und die Mitführung von Schneeketten tragen erheblich zur Verkehrssicherheit bei.

In Deutschland und Österreich sind Winterreifen gesetzlich vorgeschrieben, sobald Schnee oder Glätte zu erwarten ist. Wer ohne geeignete Bereifung unterwegs ist, riskiert nicht nur seine eigene Sicherheit, sondern auch hohe Bußgelder. In der Schweiz gibt es keine generelle Winterreifenpflicht, jedoch wird ihre Nutzung dringend empfohlen.

Darüber hinaus sollten Autofahrer in schneereichen Regionen wie den Alpen oder dem Schwarzwald immer mit plötzlichen Wetterumschwüngen rechnen. Der Schweizer Alpenraum ist besonders anfällig für plötzliche Schneefälle und Lawinen, weshalb hier besondere Vorsicht geboten ist. In Deutschland und Österreich sind besonders die alpinen Bundesländer Bayern und Tirol betroffen, wo es regelmäßig zu schweren Wintereinbrüchen kommt.

Unfälle auf Autobahnen und Landstrassen: Spezielle Herausforderungen

Autobahnen sind besonders im Winter gefährlich. Hohe Geschwindigkeiten und dichte Schneefälle führen oft zu schweren Unfällen, insbesondere bei plötzlichem Wetterwechsel. In der Schweiz sind die A2, A13 und A9 besonders betroffen. In Deutschland treten viele Winterunfälle auf der A8 und A9 in Bayern sowie der A7 in Baden-Württemberg auf. In Österreich ist die A12 in Tirol oft betroffen, da sie durch alpines Gebiet führt.

Laut dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) ereignen sich etwa 40% der Winterunfälle in der Schweiz auf Autobahnen. Eine ähnliche Zahl findet sich in Deutschland und Österreich, wo rund 35% der Winterunfälle auf Autobahnen passieren. Besonders gefährlich sind die Bereiche an Bergpässen und Tunneln, wo es zu plötzlichen Wetterwechseln kommt.

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