Diese Schneefräse ist auf dem Gotthardpass im Einsatz. (Bild: SchneeToni)

Schnee als Herausforderung: Warum Schneeräumen essenziell ist

Die Schweiz ist für ihre verschneiten Winterlandschaften bekannt. Doch mit der Schönheit des Schnees kommt auch die Herausforderung, ihn effizient zu räumen. Ob in den Bergen, im Flachland oder auf Flughäfen – überall gelten andere Regeln und Methoden für das Schneeräumen.

Während in den Alpen Schneemassen von mehreren Metern zur Routine gehören, kämpfen Städte mit vereisten Strssen und Flugplätze mit millimetergenauer Schneebeseitigung. Schneeräumungsfahrzeuge und moderne Technik spielen eine zentrale Rolle, um Sicherheit und Mobilität auch bei starkem Schnee zu gewährleisten.


Schneeräumen in den Bergen: Kampf gegen extreme Schneemassen

In den Schweizer Alpen fallen im Winter regelmäßig mehrere Meter Schnee. Besonders auf Alpenpässen und in Bergdörfern ist eine funktionierende Schneeräumung überlebenswichtig.

Herausforderungen in den Alpen

  • Hohe Schneemengen: Oft mehrere Meter Neuschnee in kurzer Zeit
  • Starke Winde: Verwehungen können Strassen innerhalb weniger Stunden unpassierbar machen
  • Lawinengefahr: Strassen müssen nicht nur vom Schnee, sondern auch von Lawinen geschützt werden

Welche Technik wird eingesetzt?

  • Schneefräsen mit Hochleistung: Räumen bis zu 3.000 Tonnen Schnee pro Stunde
  • Schneepflüge mit extra hohen Schilden: Entwickelt für tiefen Schnee und enge Passstrassen
  • Gezielte Lawinensprengungen: Präventive Massnahmen, um unkontrollierte Abgänge zu vermeiden

Besonders Alpenpässe wie der Gotthardpass oder der Furkapass erfordern eine enorme Räumleistung. Trotz aller Technik bleiben viele Passstrassen im Winter gesperrt, weil die Schneeräumung nicht wirtschaftlich oder sicher durchführbar wäre.

 

Grosse Maschinen bei der Schneeräumung auf dem Passo Rombo (IT, AT ) im Einsatz. (Bild:SchneeToni)
Bei heftigem Schneesturm ist diese Fräse auf der Zugspitze am Werk.(Bild: SchneeToni)

Schneeräumen im Flachland: Städte, Autobahnen und Bahnhöfe

Im Flachland sind nicht die Schneemassen, sondern die Glätte das Hauptproblem. Städte wie Zürich, Bern oder Basel haben dichte Verkehrsnetze – dort muss der Schnee schnell und effizient entfernt werden.

Herausforderungen im Flachland

  • Hohe Verkehrsdichte: Schneepflüge müssen unter laufendem Verkehr räumen
  • Wechselhafte Temperaturen: Schneematsch und Glatteis entstehen oft durch antauenden und wieder gefrierenden Schnee
  • Bahngleise freihalten: Die SBB setzt spezielle Schneepflüge für Schienen ein

Welche Technik wird eingesetzt?

  • Salzstreuer und Sole-Sprühfahrzeuge: Um Eisbildung zu verhindern
  • Autobahn-Schneepflüge mit breiten Räumschilden: Bis zu 12 Meter Räumbreite
  • Schienen-Schneefräsen: Verhindern Schneeansammlungen auf Zugstrecken

Besonders auf Autobahnen ist es essenziell, dass der Schnee schnell abtransportiert wird. In Städten bleibt der geräumte Schnee oft an Strassenrändern liegen, bis er abtransportiert oder geschmolzen ist.


Schneeräumen an Flughäfen: Millimeterarbeit für maximale Sicherheit

Flughäfen müssen selbst kleinste Schneemengen sofort beseitigen. Schon wenige Millimeter können den Flugbetrieb erheblich beeinträchtigen.

Herausforderungen auf Flughäfen

  • Präzision erforderlich: Landebahnen müssen nahezu trocken sein
  • Enorme Flächen: Ein Flughafen hat oft mehrere Quadratkilometer zu räumen
  • Zeitdruck: Start- und Landebahnen dürfen nur wenige Minuten blockiert sein

Welche Technik wird eingesetzt?

  • Schneepflug-Kolonnen mit mehreren Fahrzeugen gleichzeitig: Räumen breite Startbahnen in kürzester Zeit
  • Hochleistungs-Schneebesen: Entfernen selbst kleinste Schneereste von der Bahn
  • Enteisungsfahrzeuge für Flugzeuge: Sprühen spezielle Flüssigkeiten auf Tragflächen, um Eisbildung zu verhindern

Flughäfen wie Zürich oder Genf haben hochspezialisierte Winterdienste, die binnen Minuten ganze Startbahnen vom Schnee befreien können.


Zukunft des Schneeräumens: Automatisierung und Klimawandel

Die Schneeräumung entwickelt sich weiter. Während früher alles manuell geschah, kommen heute immer mehr autonome Schneeräumungsfahrzeuge zum Einsatz.

Welche Innovationen gibt es?

  • Autonome Schneepflüge: Erste Tests mit selbstfahrenden Schneeräumern laufen
  • Ökologische Streusalz-Alternativen: Um Umweltbelastungen zu reduzieren
  • KI-gestützte Wetterprognosen: Frühzeitige Berechnung von Schneemengen zur besseren Planung

Wie beeinflusst der Klimawandel die Schneeräumung?

  • Weniger Schnee in tieferen Lagen: Schneeräumungsfahrzeuge werden dort seltener benötigt
  • Mehr Extremwetter: Stärkere Schneefälle in den Alpen könnten auftreten
  • Anpassung der Räumtechnik: Neue Methoden für veränderte Schneebedingungen

Die Zukunft wird zeigen, ob der Schnee bleibt – doch die Schneeräumung wird weiterhin eine essenzielle Aufgabe in der Schweiz bleiben.

Schneefräse im Tierfehd GL im Einsatz.(Bild: SchneeToni)

Schneeräumen ist essenziell für die Schweiz

Ob in den Bergen, im Flachland oder an Flughäfen – ohne effizientes Schneeräumen würde das Land im Winter stillstehen. Schneeräumungsfahrzeuge sind unverzichtbar für den Verkehr, die Sicherheit und den wirtschaftlichen Betrieb der Schweiz.

Der Fortschritt in Technik und Automatisierung wird die Schneeräumung weiter verbessern – doch der Klimawandel könnte die Anforderungen grundlegend verändern.

Eines ist sicher: Schnee bleibt eine Herausforderung, die mit moderner Technik und Erfahrung gemeistert werden muss.

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